Sportfotograf – die optimale Ausrüstung

Sportfotograf - die optimale Ausrüstung

Canon EOS R3 · ©Canon Deutschland GmbH

Welche ist nun die optimale Ausrüstung für den Sportfotograf?

Keine Ahnung! Ich kann es nur für mich beantworten und für die Sportarten die ich fotografiere. Gut, man kann sich ‚die optimale‘ Ausrüstung zulegen, die für alles gewappnet ist, aber das geht ins Geld und nicht jeder kann oder möchte sich Kameraequipment für den Wert eines gebrauchten Mittelklassewagens zulegen.

Sportfotografie bietet ein riesiges Spektrum an Motiven. Kampf, Kraft, Dynamik, Freude, Enttäuschung um nur einige zu nennen. Die Liste ließe sich endlos weiterführen. Sie ist die vielfältigste, aber auch die schwierigste in der Fotografie. Ich werde immer wieder gefragt, welche Kamera soll ich kaufen, oder kann ich mit so einer Kamera wie du fotografierst auch so tolle Sportaufnahmen machen? Mein Antwort: Keine Ahnung! Es hängt einfach von zu vielen Faktoren ab.

Zu allererst sollte man sich fragen, was man erreichen will, wieviel Geld und Zeit investieren oder möchte sogar etwas damit verdienen? Diese und andere Fragen sollte man sich  vorher beantworten, sonst sind Fehlinvestitionen vorprogrammiert und der Spaß an der Sportfotografie schnell vergangen. Das Handwerk Fotografie kann man erlernen, aber ein gewisses Maß an Talent für die Sportfotografie sollte man schon mitbringen. Fragt man Sportfotografen, egal ob Hobbyist oder Semiprofi, sind die Antworten über deren Equipment genauso vielfältig, wie es Sportarten gibt. Die Gilde derer, die damit ihre Brötchen verdienen, lassen wir mal außen vor.

Welche Kamera könnt ihr mir für die Sportfotografie empfehlen?

Solche und ähnliche Fragen werden fast täglich in diversen Foren gestellt. Antworten wie ‚Kauf dir die Kamera XY, mit diesem Objektiv, die kann das alles und ist besser als die Kamera YZ! ‘, lassen nicht lange auf sich warten. Alles Bullshit! Hier wird durch die Markenbrille geschaut und seine eigene Kamera zur ‚Besten‘ erhoben und wenn dann noch ein ‚Like‘ kommt – Made my Day!

Zu diesem Thema gibt es auch im Internet zahllose Berichte. Oft mit den passenden Links wo das empfohlene Equipment gekauft werden kann. Dazu wird der passende Workshop ‚Werde professioneller Sportfotograf in 10 Tagen‘ gleich mit angeboten. Aber es geht noch besser! Eine professionelle Kameraberatung, online in 30 Minuten, gegen Bares und am Ende gibt‘s den ‚Best Price‘ in deren Onlineshop! Geht’s noch?

Wie wird man nun Sportfotograf?

In den seltensten Fällen wird man sofort Sportfotograf. Ich selbst habe am Anfang allesmögliche fotografiert. Bis zu dem Tag, als mich meine Frau zum Motorradrennen an die Rennstrecke nach Schleiz in Thüringen schleppte. Die Aufnahmen wurden ganz gut und Honda veröffentlichte sogar ein Bild von mir, auf dem Jan Halbich abgebildet war.

Kurz darauf fiel mir eine Einladung zu einem Rugbyspiel des TSV 1846 Nürnberg  auf. Ich ging hin, fragte höflich ob ich fotografieren dürfte, was kein Problem war. Die Reaktionen auf die Bilder sprachen für sich. Das war mein Einstieg in die Sportfotografie. Schnell folgte American Football, wo ich heute in allen deutschen Ligen bis hin zur European Football League fotografiere.

Seit 2019 bin ich offizieller Fotograf verschiedener Teams und fotografiere für Fachzeitschriften wie Football-Aktuell und Zeitungen. Was aber fast noch wichtiger ist als zu fotografieren, ist sich ein Netzwerk an Kontakten und Freundschaften rund um die Sportfotografie und den Sport den man fotografiert aufzubauen. Seit 2022 bin ich Mitglied im German Football Network, ein Team aus Sportfotografen und Redakteuren rund um den American Football in Deutschland.

Nun zur Frage des Equipments

Ich würde nie jemanden Kameraequipment eines bestimmten Herstellers, geschweige denn ein bestimmtes Modell empfehlen. Das soll jeder für sich selbst herausfinden. Genügend Möglichkeiten gibt es. Beim Händler für ein Wochenende ausleihen oder mieten. Auch örtliche Fotoclubs geben oft Hilfestellung. Nicht zuletzt ein Fotofreund, bei dem man es vielleicht ausprobieren kann.

Sehr wichtig ist für mich die Haptik einer Kamera. Sie muss gut in der Hand liegen, alle Steuerelemente intelligent angeordnet und schnell erreichbar sein. Das Setup leicht verständlich und wichtige Funktionen individuell programmierbar. Auch die Qualität muss stimmen, denn vom Equipment wird einiges abverlangt und nicht zuletzt der Service des Herstellers.

Ich habe einige Kameras und Objektive ausprobiert. Letztendlich blieben zwei Hersteller übrig. Entschieden habe ich mich dann für Canon, da sie das alles mitbringen, was ich als Sportfotograf von professionellen Eqiupment erwarte.